Handeln

Mit einer Steigerung von 7,2% haben sich die deutschen Exporte nach Algerien 2011 gegenüber dem Vorjahr gut entwickelt. Die Lieferungen von Pkw sind um 15,2% auf knapp über 240 Mio. Euro gewachsen. Einen weiteren traditionell wichtigen Posten bilden die Ausfuhren von Lkw und Spezialfahrzeugen, die 2011 geringfügig unter der 100 Mio. Euro Grenze lagen. Deutsche Ausfuhren von Maschinen und Ausrüstungsgütern hingegen stagnierten in ihrer Gesamtheit. Deutschland hat 2011 gegenüber dem Vorjahr fast das Dreifache an Erdöl und Mineralölerzeugnissen importiert im Wert von 1,95 Mrd. Euro (2010: 664 Mio. Euro). Deutschland bezieht bislang kein Erdgas aus Algerien.

Mit einem Exportvolumen von 1,8 Mrd. Euro liegt Deutschland als Lieferland – laut Angaben der Datenbank UN Comtrade – vor den USA auf Platz fünf. Führender Exporteur in das nordafrikanische Land ist Frankreich (4,6 Mrd. Euro), gefolgt von China (3,5 Mrd. Euro). China lag noch im Jahr 2001 an sechster Stelle. Das schon in den letzten zehn Jahren gut positionierte Italien (3,1 Mrd. Euro) nimmt Rang drei ein, gefolgt von Spanien (2 Mrd. Euro), das in den letzten Jahren seine Lieferposi- tion ausgebaut hat.

Der algerische Außenhandel ist 2011 stark expandiert. Insbesondere durch gestiegene Ölpreise (Jahresdurchschnitt: 107,9 US$ pro Barrel) konnte ein Außenhandelsüberschuss in Höhe von rund 20 Mrd. Euro erzielt werden. Aufgrund von Unsicherheiten wegen des iranischen Atomkonflikts und einer weiterhin instabilen Lage in Libyen ist auch für 2012 mit hohen Rohölpreisen zu rechnen.

Algerien exportiert insbesondere Öl und Gas sowie Derivate hieraus (mehr als 95%). Weitere Aus- fuhrgüter sind Ammoniak, Phosphate sowie Datteln. Die algerischen Importe sind 2011 um knapp 15% gestiegen und lagen nach der nationalen Zollstatistik bei 52,7 Mrd. Euro. Algerien bezieht vor allem Ausrüstungsgüter, die im Jahr 2010 39,8% der Gesamteinfuhren bildeten, gefolgt von Halb- fabrikaten (25%; insbesondere Eisen und Stahl) und Nahrungsmitteln 15% (vor allem Getreide).

Hauptabnehmer im Erdölbereich sind mit rund 67% die USA, gefolgt von Europa mit knapp 25%. Im Verhältnis zur EU spielen Erdgaslieferungen eine bedeutende Rolle, denn 95% der algerischen Erd- gasexporte sind für den europäischen Markt bestimmt. Für das erste Quartal 2013 ist geplant, die Gasverflüssigungsanlage (LNG) in Skikda (wieder) in Betrieb zu nehmen. Im Bau ist eine weitere Anlage in Gassi Touil bei Arzew. Wegen der Förderung unkonventionellen Gases (Schiefergase), insbesondere in den USA, steht der Weltmarktpreis für Erdgas unter Preisdruck.

Quelle GTAI

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